Hallo zusammen! Heute interviewe ich das junge Vampir-Pärchen aus dem Roman “Savage – Ruf der Instinkte” (ehemals der Newsletter-Roman “Der Clan”).

Paige: Hallo ihr Beiden! Wie ich hörte, seid ihr das Paar aus “Savage”, dem Newsletter-Roman vo…
Love: Wir sind kein Paar.
Jackson (zeitgleich): Wir sind kein Paar.
Beide sehen sich an und drehen sich dann betont lässig wieder zu mir um. Ich sehe hüstelnd auf meinen Block und bewahre ein professionelles Gesicht.
Paige: Gut. Also, ihr habt euch kennen gelernt, als Jackson eingestellt wurde, um dich zu beschützen.
Love (schnaubt): Bewachen triffts eher. Er ist der totale Spielverderber!
Jackson (grummelnd): Du hast mich ja wohl oft genug zum shoppen und feiern geschleppt.
Love: Und du hast die meiste Zeit nur rumgenörgelt!
Jackson: Mit Recht.
Love rollt mit den Augen und wirft mir einen “siehst du, womit ich mich rumschlagen muss?”-Blick zu. Jackson guckt exakt genauso.
Paige: Na das klingt doch schon ganz gut. Jackson, wann und warum hast du entschlossen, Love gehen zu lassen? Nach meinen Informationen besagt das Vampirrecht in diesen Fällen, dass dich die Aktion deinen Kopf kosten könnte. Immerhin wird Love als eine Art Eigentum ihres Vormunds angesehen und du hast sie mehr oder weniger gestohlen.
An dieser Stelle senkt Love betroffen den Blick und Jacksons Miene verschließt sich.
Jackson: Weil das Leben in Adelskreisen eins im Käfig ist und dafür ist sie nicht gemacht. Sie wäre ihr Leben lang eingesperrt gewesen.
Er zuckt mit den Schultern, Love wirft ihm einen heimlichen Seitenblick zu. Als ich sie anspreche, zuckt sie zusammen, als hätte ich sie bei etwas erwischt.
Paige: Love, die Erleichterung war sicher groß, als du gehen konntest. Hast du denn gar keine Angst, dass du eingefangen wirst?
Love: Nein, ich bin eine Weile untergetaucht. Und selbst wenn ich zurück nach New York gehen würde – die Stadt ist groß! Außerdem glaube ich nicht, dass sie mich jetzt nach all der Zeit nochmal zurück holen. Vermutlich erzählen sie lieber, dass ich tot bin oder so, anstatt zuzugeben, dass ich unbeaufsichtigt draußen in der Welt war. Hätte ja sonstwas anstellen können. Ich bin eben kein Mann.
Paige: Die Geschlechterrollen sind bei euch ziemlich … altmodisch verteilt, oder?
Love: Das kannst du laut sagen. Sie wollten mich an irgendeinen Typen verheiraten, den ich vermutlich noch nie im Leben gesehen habe. Dabei hätte mein Vormund mich an ihn übergeben und dann hätte er über mich bestimmen können. Als wär ich n Haustier.
Paige: Jackson, du bist scheinbar gegen dieses System?
Jackson: Ich finde, dass niemand irgendwem “gehören” sollte.
Paige: Also hast du es anders gelernt?
Jackson: Mhh.
Scheinbar komme ich an dieser Stelle nicht weiter. Natürlich macht mich das umso neugieriger, doch ein Blick in sein Gesicht reicht aus, um zu sehen, dass er nicht darüber sprechen wird. Also wende ich mich wieder an Love.
Paige: Love, was hast du denn jetzt mit deiner neu gewonnen Freiheit vor?
Love (wird rot): Ich werd wohl erstmal eine Weile in Frankreich bleiben.
Paige: Oh, das ist schön – darf ich fragen, was du dort vor hast?
Love: So … Sachen. Urlaub und so.
Sie tauscht einen unsicheren Blick mit Jackson, der nun einen noch verschlosseneren Gesichtsausdruck aufsetzt. Dann blickt sie auf ihre Uhr.
Love: Ich glaub, wir müssen auch los. Sonst verpassen wir unseren Flieger.
Jackson: Stimmt, der geht bald. Na dann …
Er steht auf und reicht Love die Hand, um ihr aus dem Stuhl aufzuhelfen. Als die zwei meinen Blick bemerken, lassen sie sich los, als hätten sie an eine heiße Herdplatte gefasst. Auch ich erhebe mich und lächele sie möglichst wertfrei an.
Paige: Ich danke euch für das Gespräch und hoffe, ich seh euch beide bald mal wieder.
Love: Bestimmt!


Auch als die zwei schon eine Weile weg sind, grübele ich noch über das Gespräch nach. Offenbar haben sie etwas zu verheimlichen. Zum Einen ihre Gefühle, die für jeden offensichtlich sind – außer für sie, wie es aussieht. Aber da ist noch etwas, etwas Unausgesprochenes. Scheinbar hat es mit Frankreich zu tun. Es reizt mich, ebenfalls dorthin zu fliegen und ein bisschen Recherche zu betreiben – was verstecken die beiden da bloß?

paige